Ergebnisse der Beprobungen nach dem Brand in Gammertingen eingetroffen
02.08.2022
Wie am Montag, 25. Juli informiert, kam es durch den
Brand des Reifenlagers der Firma Reifen Göggel über das Firmenareal hinaus, auch in umliegenden Gemeinden zu verschiedenen Rußablagerungen. An Stellen, an denen sich die schwarzen Partikel besonders zeigten, wurden Proben entnommen.
Neben dem Brandort selbst waren dies mehrere Stellen auf der Gemarkung Gammertingen - vom angrenzenden Wohngebiet bis zu einzelnen Teilorten - sowie in den angrenzenden Kommunen
Neufra und Hettingen.
Das Landratsamt Sigmaringen beauftragte umgehend ein Labor mit der Untersuchung dieser Partikel. Untersucht wurde auf besondere Schadstoffe, die sich bei solchen
Verbrennungsvorgängen bilden können. Dazu gehörten besondere Kohlenwasserstoffverbindungen, Dioxine und Furane sowie Schwermetalle. Die Ergebnisse liegen nun vor.
Analyseergebnisse geben für die Bereiche außerhalb des Firmenareals Entwarnung
„Die Analyseergebnisse außerhalb des
Firmenareals zeigen keine Auffälligkeiten. Die Werte liegen im Bereich einer Grundbelastung, die grundsätzlich besteht und regelmäßig auch ohne Brandgeschehen feststellbar ist.“
gibt Adrian Schiefer, Leiter des Dezernats Bau und Umwelt, grundsätzlich Entwarnung. Schiefer zeigt auf, dass die Proben nach dem Wirkungspfad Boden – Mensch auf die sensitivste
Nutzung bspw. einer Kinderspielfläche geprüft wurden und die Ergebnisse weit unter den Grenzwerten, teils sogar unter der Nachweisgrenze liegen.
Proben außerhalb des Brandortes unauffällig und weit unter
den Grenzwerten
„Bei den Probenentnahmen außerhalb des
Brandortes lassen sich keine Unterschiede feststellen. Dies deutet darauf hin, dass es zu keiner bedeutsamen Schadstoffaustragung über den Brandort hinaus kam. Auch die Analysen auf Dioxine und Furane liegen mit maximal 4 ng/kg
(Nanogramm pro Kilogramm) weitweg vom Grenzwert, der bei 100 ng/kg liegt. Vergleichbare Verhältnisse ergeben sich auch für
alle anderen gemessenen Schadstoffe.“, schließt der Umweltdezernent seine fachliche
Einschätzung ab.
Unabhängig von diesen Messungen wurden
vorsichtshalber auch Löschwasser- und Trinkwasseruntersuchungen vorgenommen. Auch hier wurden keine Auffälligkeiten entdeckt. Ausgehend von den Analyseergebnissen kann somit eine
Beeinträchtigung von Mensch, Tier und Pflanzenwelt ausgeschlossen werden.
Informationen zum Brandort selbst
Der Brandort selbst auf dem Firmenareal der Firma Reifen Göggel ist dagegen
erwartungsgemäß mit einzelnen Schadstoffen belastet. Diese dort gebundenen Schadstoffe werden mit dem Brandschutt fachgerecht entsorgt.
Empfehlungen zum weiteren Umgang mit Rußablagerungen
Auch die Leiterin des Gesundheitsamtes Frau Dr. med. Susanne
Haag-Milz zeigt sich ein Stück weit erleichtert: „Es war richtig, bis zur Abklärung einer eventuellen
Gesundheitsgefährdung durch die Rußpartikel Vorsichtsmaßnahmen zu empfehlen. Mit den nun vorliegenden Ergebnissen können wir die
Empfehlungen konkretisieren.“
Im Sinne des vorbeugenden
Gesundheitsschutzes werden in Abstimmung mit dem
Verbraucherschutz für mit Ruß
behaftete Flächen weiter folgende Hinweise gegeben:
· Gartengemüse und -obst kann nach üblicher
Vorbehandlung (gründlich mit Warmwasser waschen/schälen) verzehrt werden. Schlecht abwaschbare Pflanzen (wie z. B. Kräuter) mit deutlichen Rußablagerungen sollten vorsorgehalber
über den Restmüll entsorgt werden.
· Kinderspielflächen und –spielgeräte von abgelagerten
Rußpartikeln säubern. Glatte Oberflächen können mit haushaltsüblichen Reinigungsmitteln abgewischt werden. Sichtbar verunreinigte Spielsandschichten sollten vorsichtshalber
ausgetauscht werden.
(Hintergrund ist, dass bei der Nutzung von Spiel- und Sportflächen und hier insbesondere bei Sandkästen davon auszugehen ist, dass Gegenstände/ Sand von Kleinkindern auch in den
Mund genommen werden. Daher ist hier grundsätzlich besondere Vorsicht angebracht.)
Bei Fragen aus der Bürgerschaft über die Hinweise hinaus, können sich die
Bürgerinnen und Bürger mit dem Betreff "Brandfall Göggel" an folgende Mailadresse wenden:
umweltmeldung@lrasig.de